31.10.2021

Die Buche ist Baum des Jahres 2022 - Die Mutter des Waldes leidet

Im kommenden Jahr wird die Buche als Baum des Jahres 2022 im Mittelpunkt vieler Veranstaltungen stehen. Sie ist in Deutschland der wichtigste Laubbaum und hat leider auch unter der Trockenheit der vergangenen Jahre gelitten. 1990 stand sie als zweiter Baum des Jahres bereits im Zentrum des Interesses. Damals hatten ihr die Luftschadstoffe stark zugesetzt.

 

Spärliches Laub und abgestorbene Kronenteile sind die sichtbaren Zeichen, das die Buchen schlechter mit der Trockenheit zurechtkommen als erwartet. Betroffen sind vor allem die älteren Exemplare, denn seit 2018 sind die tieferen Bodenwasserspeicher leer. Die tiefwurzelnden Bäume können nicht genügend Feinwurzeln nachbilden, um die Wasserversorgung weiter zu gewährleisten.

Daher wird Sie auf trockenen Standorten verschwinden und durch trockenheitstolerantere Baumarten verdrängt werden. Wie bei der Fichte haben die Buchen zunehmend mit Schädlingen wie dem Buchenspringrüssler und dem kleinen Buchenborkenkäfer zu kämpfen.

 

Die jüngsten Erfahrungen lassen Forstleute zweifeln, dass die Buche die klimaplastische Baumart der Zukunft ist, wie dies von ökologischer Seite gern dargelegt wird. Tatsache ist, dass eineinhalb Trockenjahre ausreichen, um die Vitalität des Baumes in einigen Teilen Deutschlands erheblich einzuschränken, egal, ob sie ungestört im Buchennationalpark Hainich oder im bewirtschafteten Wald wachsen.

 

Den Buchen kann aber geholfen werden. Indem die vitalsten Bäume im Wald belassen werden, kann sich eine trockenheitstolerantere Buchen-Naturverjüngung bilden. Auch die Forschung muss gestärkt werden. Ein Forscherteam um Prof. Dr. Markus Pfenninger hat vor kurzem die komplette Erbinformation von gesunden und stark geschädigten Buchen analysiert und die entscheidenden 100 DNA - Abschnitte für die Dürreresistenz erkannt. Dank solcher Analysen können in Zukunft die widerstandsfähigen Exemplare ausgewählt und wieder angepflanzt werden.


21.07.2022

Hohe Waldbrandgefahr in weiten Teilen Hessens

Hessen. – Das Hessische Umweltministerium hat die erste von zwei Alarmstufen, Alarmstufe A, für die Forstverwaltung in Hessen ausgerufen. Die Aussicht auf ein Anhalten der Wetterlage ohne ergiebige landesweite Niederschläge macht diesen vorsorgenden Schritt erforderlich. Für die nächsten Tage besteht nach aktuellen Prognosedaten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Hessen überwiegend hohe Waldbrandgefahr. Die für Mitte der Woche vorhergesagten, gewittrigen Niederschläge führen nach erster Einschätzung zu keiner anhaltenden Verbesserung der Situation. Weite Teile Hessens sind seit Wochen ohne größere Niederschläge geblieben. Nach unterdurchschnittlichen Niederschlägen in den Monaten März, Mai und Juni setzte sich dieser Trend auch im Juli bislang fort. Bedingt durch das Andauern der trockenen Witterung bei gleichzeitig hohen Temperaturen verschärft sich die Waldbrandgefahr in ganz Hessen. Bereits die schwierigen Bedingungen der Jahre 2018 bis 2020 mit umfangreichen Sturm-, Trocken- und Borkenkäferschäden haben den Wald stark belastet. Durch die aktuelle Witterung sind die Oberböden im Wald weitestgehend ausgetrocknet. Das inzwischen stark ausgetrocknete Kronenrestholz, Reisigmaterial und abgestorbene Bäume bilden in vielen Teilen des Landes ein leicht entzündbares Material. Das Ministerium bittet daher alle Waldbesucherinnen und Waldbesucher um erhöhte Vorsicht und Aufmerksamkeit. Außerhalb der ausgewiesenen Grillstellen darf kein Feuer entfacht werden. Auf den Grillplätzen sollte darauf geachtet werden, dass kein Funkenflug entsteht und dass das Feuer beim Verlassen des Grillplatzes richtig gelöscht wird. Für die im Einzelfall erforderliche Schließung von Grillstellen in besonders brandgefährdeten Waldgebieten bzw. Waldrandbereichen wird bereits jetzt um Verständnis gebeten. Bereits bestehende Einschränkungen sind unbedingt einzuhalten. Im Ausnahmefall ist auch die vorübergehende Sperrung von Waldwegen und Waldflächen nicht ausgeschlossen. Im Wald ist das Rauchen grundsätzlich nicht gestattet. Waldbrandgefahr geht auch durch entlang von Straßen achtlos aus dem Fenster geworfenen Zigarettenkippen aus. Alle Waldbesucherinnen und Waldbesucher werden zudem gebeten, die Zufahrtswege in die Wälder nicht mit Fahrzeugen zu blockieren. Pkw dürfen nur auf den ausgewiesenen Parkplätzen abgestellt werden. Die Fahrzeuge sollten nicht über trockenem Bodenbewuchs stehen. Mit dem Ausrufen der zweithöchsten Alarmstufe wird unter anderem sichergestellt, dass die besonders gefährdeten Waldbereiche verstärkt überwacht werden. Die Forstverwaltung stellt zudem die technische Einsatzbereitschaft sicher und intensiviert den Kontakt zu den örtlichen Brandschutzdienststellen. Wer einen Waldbrand bemerkt, wird gebeten, unverzüglich die Feuerwehr (Notruf 112) zu informieren. Weitere Informationen zum Thema Waldbrandgefahr und den Alarmstufen finden Interessierte hier: https://umwelt.hessen.de/ wald/klimastabiler-wald/waldbrandgefahr